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100 Jahre SV Fussingen - Aus dem Jahrbuch: Werner Nied

Seit der gebürtige Waldernbach der Liebe wegen seinen Heimatort verlassen

hat, ist er aus Fussingen nicht mehr wegzudenken. Die Rede ist von keinem

Geringeren als Werner Nied, der Anfang Mai seinen 90. Geburtstag feierte. Er

berichtet unter anderem über sein jahrelanges Engagement und die größten

Erfolge im Jugendbereich und erklärt, warum er auch in Zukunft nicht daran

denkt, regelmäßig den kompletten Spielsonntag auf dem Sportplatz zu verbringen.

 

Werner, wie bist du überhaupt zum Fußball gekommen?

 

Angefangen hat alles in den frühen 60ern, so 1960/61. Damals habe ich noch in Waldernbach gewohnt und dort auch schon Fußball gespielt – sogar mit Georg Blum zusammen, dem 1. Vorsitzenden des SV Fussingen. Wegen meiner Frau bin ich nach Fussingen gezogen – und dann ging es hier auch los mit dem Fußball.

 

Wie genau?

 

Meine Jungs haben angefangen zu kicken. Damals gab es noch keine Minikicker, sondern es ging mit der D-Jugend los. Diese habe ich betreut – und zwar bis zur A-Jugend, also insgesamt über zehn Jahre. Der Höhepunkt war 1981 der Kreispokalsieg – ein ganz besonderes Erlebnis. Viele der Jungs, die ich betreut habe, haben später auch in der ersten Mannschaft gespielt.

 

Wie sah die Jugendarbeit damals im Vergleich zu heute aus?

 

Komplett anders! Wir mussten regelrecht kämpfen, um eine Mannschaft vollzubekommen. Auch die Fahrt zum Beispiel wäre heute so nicht mehr denkbar. Damals habe ich 10 Jungs in meinem Käfer transportiert. Das Material war knapp und es wurde auf Hartplätzen gespielt. Da hat immer jemand geblutet. Alles lief ehrenamtlich. Ich habe Samstag bis 15 Uhr gearbeitet, kam nach Hause und wurde schon von 10 Jungs empfangen.

 

Hast du die Jugend alleine betreut?

 

Ohne Leute wie Alfons Eisenkopf oder Egid Heep hätte das nicht funktioniert. Wir hatten ein super Verhältnis, haben viel abgesprochen und uns die Spieler gegenseitig ausgeliehen, damit die Mannschaften spielbereit waren. Auch meine Frau hat das alles mitgetragen – ohne sie hätte ich das nicht so machen können.

 

Und du bist dem Verein bis heute treu verbunden, richtig?

 

Ja, ich bin noch immer bei jedem Spiel dabei. Meistens bin ich um 11 Uhr am Sportplatz und gehe erst abends wieder um 18.30 Uhr nach Hause. Ich schaue mir auch gerne die Jugend an. Es ist toll zu sehen, welche Fortschritte die Jungs heute machen – technisch und taktisch ist das ein anderes Niveau als früher. Der Zusammenhalt ist aber so gut, wie eh und je. Und der ist auch unbedingt notwendig. Die Jungs müssen sich verstehen. Das hat hier immer sehr gut funktioniert und ist auch der Grund, weshalb unsere 1. Mannschaft so erfolgreich ist. Oder auch, weshalb aus meiner damaligen A-Jugend niemand den Verein gewechselt hat – trotz vorliegender Angebote.

 

Wie siehst du die Entwicklung vom SV Fussingen, über Hausen/Fussingen bis hin zum FC Waldbrunn?

 

Ich war von Anfang an für den Zusammenschluss. Alleine ging es nicht mehr – also musste man zusammenrücken. Ich habe sofort Ja gesagt. Auch die Entscheidung, eine vierte Mannschaft ins Leben zu rufen, fand und finde ich richtig. Du kannst die Buben doch nicht einfach laufen lassen! Die brauchen eine Chance und müssen spielen können.

 

Gibt es ein Projekt, auf das du besonders stolz bist?

 

Der Sportplatzumbau im Jahr 2014. Ich war bei jedem Arbeitseinsatz dabei – vom Fliesenlegen bis zum Streichen. Besonders eng habe ich mit Herbert Schuld aus Lahr gearbeitet. Daraus ist eine echte Freundschaft entstanden. Ich hatte sogar lange den Schlüssel für die Anlage – konnte immer rein, wenn was gemacht werden musste.

 

Was wünschst du dir für die Zukunft des Vereins?

 

Dass dieses Miteinander bleibt – im Vorstand, in der Mannschaft, unter den Fans. Das hat uns immer ausgezeichnet. Und dass Menschen weiterhin bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, so wie Jan Ruckes oder andere heute in der Jugendarbeit. Man kann gar nicht hoch genug schätzen, was da geleistet wird.

 

Letzte Frage: Du wirst bald 90 – was treibt dich immer noch an?

 

(lacht) Manche sagen: „Mensch, bist du bekloppt? Musst du immer noch da rumlaufen?!“ Ich sage immer nur: Warum soll ich es lassen und nicht noch behilflich sein? Es ist meine Leidenschaft und so lange es geht, bleibt es auch so. Und wo kommt es schon mal vor, dass Sohn, Enkel und (Groß)Vater gemeinsam geehrt werden? Ich werde jetzt 90 – das ist schon eine Sache. Und ich bin auch stolz, dass ich gewissermaßen meinen Beitrag für den Verein durch die Jugendarbeit leisten konnte.

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100 Jahre SV Fussingen - Aus dem Jahrbuch: Die Familie Brenda

Vom aktiven Spielbetrieb, über den reibungslosen Ablauf „hinter den Kulissen“,

bis hin zum leiblichen Wohl: Die Familie Brenda prägt seit Jahrzehnten

den SV Rot-Weiss Fussingen. Dabei sind Herbert, Karola und die Söhne Benjamin

sowie Henry mit viel Herzblut bei der Sache und auch nach ihrer aktiven

Fußballkarriere vom Sportplatz nicht wegzudenken. Sie sprechen nicht nur

über ihre persönlichen Highlights, sondern auch darüber, weshalb sie dem

Verein bis heute treu geblieben sind und was sich hinter dem viel genannten

„Wir-Gefühl“ für sie verbirgt.

 

Wie habt ihr eure ersten Schritte im Fußball gemacht?

 

Henry: Ich habe mit 5 oder 6 Jahren bei den Minikickern angefangen. Mit 20 Jahren bin ich durch Freunde nach Steinbach gewechselt und habe dort fünf Jahre gespielt. Seit drei Jahren bin ich wieder bei meinem Herzensverein und fühle mich hier sehr wohl. Ich spiele hauptsächlich in der zweiten Mannschaft, helfe aber auch in der dritten und vierten aus – und sammle gerne mal eine gelbe Karte.

Benjamin: Auch ich habe mit etwa 5 oder 6 Jahren bei den Minikickern angefangen und bis zur B-Jugend gespielt. Danach war ich als Schiedsrichter aktiv, etwa im Alter von 15 bis 20 Jahren. Gleichzeitig war ich Spielerbetreuer – erst bei der zweiten, später bei der ersten Mannschaft.

Herbert: Bei mir ging es etwas anders los: Damals gab es noch keine Minikicker. Ich begann in der D-Jugend und spielte bis zur A-Jugend. Große Chancen auf eine aktive Karriere hatte ich nicht. Später wurde ich Schiedsrichter – das war jahrelang meine Hauptaufgabe im Fußball.

 

Gibt es ein persönliches Highlight? Aus all den Jahren?

 

Henry: Ein unvergessliches Erlebnis war mein erstes Seniorenspiel unter Martin Krekel in Eschhofen. Obwohl ich nur zehn Minuten spielte, wurde ich gelobt und blieb fortan Stammspieler in der zweiten Mannschaft. Legendär war auch mein Tor aus 40 Metern in der Jugend gegen Schwanheim. Und natürlich die Derbies gegen Mengerskirchen – immer hitzig!

Benjamin: Als Spielerbetreuer gab es mal folgende Situation: Ein Spieler hatte sich verletzt, weshalb ich mit dem Eiskoffer hinrannte. Als ich diesen öffnete, was plötzlich ein Kümmerling drin, den Marcel Jeuck heimlich reingelegt hatte. Die Mannschaft hatte Spaß – dem Schiedsrichter war ich eine Erklärung schuldig.

Herbert: Für mich war das Highlight definitiv das Benefizspiel gegen die Traditionsmannschaft von Borussia Mönchengladbach, bei dem ich pfeifen durfte. Persönliche Begegnungen mit Größen wie Jupp Heynckes und Klaus Fischer bleiben unvergessen. Leider gab es auch negative Erlebnisse, etwa in Erbach, wo ich als Schiedsrichter angegangen wurde – eine unschöne Ausnahme.

 

Als Familie seid ihr dem Verein seit Jahrzehnten treu. Liegt es an der Gemeinschaft?

Oder was ist der Grund?

 

Henry: Es herrschte immer eine familiäre Stimmung – das war immer besonders. Schon als „Kleiner“ wurde ich auf dem Platz beschützt – sogar Zuschauer riefen „Henry, tu es nicht!“, wenn ich zu wild wurde. Auch die Partner werden eingebunden – zum Beispiel bei Veranstaltungen -, was den Zusammenhalt stärkt.

Benjamin: Ich war immer dabei – ob als Betreuer, bei Ausflügen oder Festen. Es war nie ein „anonymes Dabeisein“, sondern ich fühlte mich wie ein vollwertiges Mitglied der Mannschaft – obwohl ich kein aktiver Spieler war.

Herbert: Auch ich wurde als Schiedsrichter von Anfang an integriert. Ich habe Dienste bei Konzerten übernommen, war bei Ausflügen dabei und fühlte mich nie außen vor. Der Zusammenhalt hier war und ist außergewöhnlich. Und bei Auswärtsspielen ist meine Frau mit den Kindern mitgefahren und wir haben die Zeit danach für die Familie genutzt. Wir waren viel unterwegs und all das war nur möglich, weil meine Frau es mitgemacht hat.

 

Was waren eure größten sportlichen Erfolge?

 

Henry: Das Verhindern des Abstiegs mit der zweiten Mannschaft vor zwei Jahren war ein besonderer Erfolg für uns alle.

Benjamin: Der Aufstieg der zweiten Mannschaft von der B- in die A-Klasse und später der Aufstieg mit dem neu gegründeten FCW in die Verbandsliga – das waren große sportliche Erfolge, an die ich gerne zurückdenke.

Herbert: Als Schiedsrichter durfte ich viele große Spiele pfeifen, auch auf Bezirksebene. Besonders stolz bin ich auf die Benefizspiele und die Freundschaften, die dabei entstanden sind.

 

Was macht den Verein für euch so besonders?

 

Henry: Für mich ist es das familiäre Umfeld und die Herzlichkeit. Hier fühlt man sich einfach zuhause.

Benjamin: Es ist dieser enge Zusammenhalt. Viele Spieler sind dem Verein jahrzehntelang treu geblieben. Das gibt es nicht überall.

Herbert: Ich schließe mich an: Die Vereinstreue und die Art, wie auch Schiedsrichter wie ich in die Gemeinschaft aufgenommen wurden, machen den SV Rot-Weiss Fussingen einzigartig. Hier ist man keine Nummer – hier gehört man dazu.

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100 Jahre SV Fussingen - Aus dem Jahrbuch: Legenden unter sich

Sie sind absolute Urgesteine, haben den Verein über Jahrzehnte maßgeblich innerhalb und außerhalb des Vorstands geprägt und sind somit aus der 100-jährigen Geschichte nicht wegzudenken: Joachim Bär, Bernd Böcher, Alfred „Fredi“ Reitz sowie Wilfried Hömberger.
Wir haben mit den Vereinslegenden über ihre sportlichen Höhepunkte, legendäre Partys und natürlich persönliche Herzensmomente gesprochen.

Könnt ihr euch noch an eure Anfänge beim SV Rot-Weiss Fussingen erinnern?

Wilfried: Mein erstes Spiel hatte ich 1964 gegen Neunkirchen. Leider endete es mit einem Schien- und Wadenbeinbruch. Trotzdem war das der Beginn meiner langen Karriere.
Joachim: Ich erinnere mich noch, wie ich als kleiner Junge zugeschaut habe, als Hausen gegen Fussingen gespielt hat – Jugendmannschaften gab es damals noch nicht.
Fredi: Mit dem Fußball habe ich 1966 angefangen. Mein erster Einsatz in der Seniorenmannschaft kam, als ich spontan für ein Spiel gegen Eschhofen nachgerückt bin – ein Erlebnis, das mich nachhaltig geprägt hat.
Bernd: Ich habe auch schon ganz früh angefangen. Pfarrer Reitz hat damals versucht, Fußballtalente heranzuziehen und eine Spielgemeinschaft aufgebaut. Da habe ich dann auch mitgespielt.

Wie liefen das Training und der Spielbetrieb in euren Anfangsjahren?

Bernd: Das war alles noch sehr einfach. Im Winter haben wir auf Parkplätzen oder unter improvisierten Lichtquellen trainiert. Schnee wurde mit Traktoren vom Platz geschoben. Für uns gab es auch kein Fussingen, sondern nur Hausen-Fussingen.
Wilfried: Die Freitagabende waren besonders: Beim „Blum“ wurde der Spielausschuss abgehalten, die Mannschaftsaufstellung vorgelesen und die Trikots ausgeteilt.
Joachim: In der ersten Saison von Bernhard Kremer war der Schnee so hoch, dass wir mit Banden gespielt haben. Nirgends ging man auf den Sportplatz. Aber hier, in Fussingen – am höchsten Punkt – schon!

In all den Jahren: Was waren eure größten Erfolge?

Fredi: Ein besonderes Highlight war sicher mein Spiel am 28.07.1974. Wir lagen 0:2 zurück, ich wurde eingewechselt und schoss drei Tore. Kurz darauf wurde ich 18 – ein unvergessliches Geburtstagsgeschenk.
Joachim: Auch die Meisterschaft 1982 bleibt unvergessen. Limburg, Pfingstmontag, 35 Grad, 3.000 Zuschauer – es war ein echtes Fußballfest! Das Spiel konnte nicht angekündigt werden, da es sich erst am Samstag entschied. Wegen technischer Schwierigkeiten begann das Spiel auch später.
Fredi: Wir wurden danach von der Musikkapelle in Fussingen empfangen. Joachim war Spielführer und hat einfach einen Hut genommen, 20 Mark selbst reingelegt – am Ende kamen über 2.000 Mark zusammen. Selbst Kurgäste gaben Geld, weil sie dachten, es sei ein Dorfumzug. Eine legendäre Feier – erst beim Blum, dann bei Kaafmanns.

Was zeichnet den SV Fussingen für euch besonders aus?

Bernd: Für uns gab es immer nur Hausen/Fussingen, keine Trennung. Der starke Zusammenhalt, die familiäre Atmosphäre – das war und ist etwas Besonderes.
Wilfried: Zuschauer standen dicht am Spielfeldrand, die Stimmung war einzigartig. Gegner wie Limburg oder Biebrich haben sich vor unseren Heimspielen regelrecht gefürchtet.

Ihr habt auch die Jugendarbeit maßgeblich mitgeprägt – wie waren die Anfänge?

Joachim: Zu Beginn war es nicht leicht. Junglehrer haben oft spontan Jugendmannschaften trainiert – unabhängig davon, ob sie Ahnung von Fußball hatten. Doch daraus entwickelte sich etwas Großes.
Fredi: Über die Jahre wuchs daraus der Jugendförderverein und später der FC Waldbrunn. Heute betreuen wir über 300 Kinder und Jugendliche.
Bernd: Anfang der 80er gab es auch eine sehr gute A-Jugend mit vielen hochqualifizierten Spielern.
Fredi: Und auch überragende Trainer – es wurden immer Leute aus dem Hut gezaubert. Maßgeblich verantwortlich waren Josef Pötsch, Wilfried Hömberger und Mike Mehr.
Wilfried: Die Erfolgsgeschichte hält bis heute an – und Fussingen hat dazu auch seinen Beitrag geleistet.

Wie haben sich der Fußball und der Verein über die Jahre verändert?

Wilfried: Der Fußball wurde professioneller. Früher haben wir einmal die Woche trainiert und dann gefeiert. Heute ist alles strukturierter – aber die Lebensfreude ist geblieben.
Fredi: Auch die Trainingsbedingungen haben sich enorm verbessert. Aber der Geist, der Zusammenhalt – das ist bis heute geblieben.
Joachim: Auch nach der aktiven Zeit sind viele Spieler dem Verein treu geblieben. Zum Beispiel Thomas Scholl ist mit 27 Kassierer geworden – und es seitdem geblieben. Das ist die Grundlage für Vereinserfolg: Menschen, die sich engagieren.

Was sind aktuelle Herausforderungen für Fußballvereine – allgemein gesprochen?

Bernd: Die Gewinnung und Bindung von Ehrenamtlichen ist schwieriger geworden. Die Gesellschaft verändert sich – aber genau deshalb sind Vereine wichtig als soziale Ankerpunkte.
Wilfried: Die Übergabe an die nächste Generation ist essenziell. Die Strukturen und Verbindungen in den Vereinen haben sich über Jahrzehnte aufgebaut und müssen bewahrt werden.

Eine besondere Anekdote aus eurer Zeit?

Fredi: Die Konzerte bleiben legendär – Truck Stop, Purple Schulz, Münchener Freiheit. Auch die Beach Partys waren unvergessen. Der Sänger der Spider Murphy Gang wurde bei Kaafmanns vor die Tür gesetzt, weil er permanent im Weg stand.
Bernd: Einmal hatten wir Klaus Lage zur Generalprobe in Hausen – ein einmaliges Erlebnis, weil er sonst unbezahlbar gewesen wäre.
Joachim: Oder Skifahren am Gardasee, Bootsausflüge, Wasserski – es gibt jede Menge chaotische, aber schöne Erinnerungen. Die Partys finanzierten unsere Ausflüge. Die Hauser Halle platzte aus allen Nähten. Es war und bleibt eine unvergessliche Zeit.

Was wünscht ihr dem SV Fussingen für die Zukunft?

 

Alle: Dass der Verein sich seine Offenheit, seinen Zusammenhalt und seine Begeisterung bewahrt – und dass noch viele Generationen diese einzigartige Gemeinschaft erleben dürfen.

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100 Jahre SV Fussingen - Aus dem Jahrbuch: Die Gebrüder Keller

Der SV Fussingen feiert 2025 sein 100-jähriges Bestehen – und wir nehmen euch mit auf eine Zeitreise. In den kommenden Wochen veröffentlichen wir ausgewählte Kapitel aus unserem Jahrbuch.

 

Ganz gleich ob als aktiver Spieler oder treuer Fan am Spielfeldrand: Die Gebrüder Albert und Peter Keller sind fester Bestandteil des SV Rot-Weiss Fussingen – und das bis heute. Im Interview berichten sie über die Anfangsjahre nach dem Krieg, „kreative“ Aufstellungen bedingt durch Personalmangel und die Bedeutung des Gemeinschaftssinns.

 

Was sind eure ersten Erinnerungen an den SV Rot-Weiss Fussingen?

 

Albert: Meine ersten Erinnerungen reichen zurück in die Nachkriegszeit. Es war schwer,

genug Spieler zu finden – viele junge Männer waren gefallen oder schwer verletzt. Trotzdem wurde immer versucht, eine Mannschaft zusammenzustellen. Auch wenn man manchmal nur mit neun Spielern zu Auswärtsspielen gefahren ist.

 

Peter: Manchmal musste sogar jemand mit Gipsbein im Tor aushelfen. Der Zusammenhalt war aber von Anfang an außergewöhnlich. Sonntags haben wir auf dem Schulhof oder dem Platz trainiert, oft improvisiert.

 

Wann genau begann eure Fußballkarriere?

 

Albert: Direkt nach dem Krieg, als wieder langsam Normalität einkehrte, fing ich an, aktiv Fußball zu spielen.

 

Peter: Ich habe in Hausen gewohnt und früh beim SV Rot-Weiss Fussingen gespielt, später auch in der 1. Mannschaft bis zum Aufstieg in die A-Klasse 1967.

 

Wie würdet ihr diese Anfangsjahre beschreiben?

 

Albert: Die Anfangsjahre waren von Improvisation geprägt. Training war selten regelmäßig, oft fehlten Spieler. Trotzdem bestand der Verein immer weiter.

 

Peter: Besonders schwer war es, weil unser Ort damals nur 450-500 Einwohner hatte. Es gab aber immer wieder Neuanfänge, auch nach schwierigen Zeiten.

 

Also gab es kein „klassisches“ Training?

 

Albert: Das Training fand eher sporadisch statt. Oft wurde einfach auf dem Schulhof oder dem nächsten freien Platz gekickt.

 

Peter: Und Sonntag war Spieltag – ob genug Spieler da waren oder nicht. Der Verein hat

immer Wege gefunden.

 

Was waren aus eurer Sicht die größten Erfolge?

 

Peter: Ganz klar der Aufstieg in die A-Klasse 1967. Das war sicherlich ein Höhepunkt. Aber auch der Zusammenschluss von Hausen und Fussingen zur SG Hausen-Fussingen-Lahr war ein wichtiger Schritt und Erfolg.

 

Was zeichnet den SV Fussingen aus?

 

Albert: Definitiv der außergewöhnliche Zusammenhalt unter den Mitgliedern. Fußball und Freundschaft gingen und gehen Hand in Hand.

 

Peter: Die Trennung von Politik und Sport war ein wichtiges Prinzip. Es ging nur um Fußball und die Gemeinschaft.

 

Ihr habt euch für die Jugendarbeit enorm engagiert – wie würdet ihr diese

Zeit beschreiben?

 

Peter: Der Aufbau war mühsam. Aber die Fusion mit anderen Vereinen hat langfristig Stabilität gebracht. Besonders stolz sind wir auf die Entwicklung bis hin zur SG Hausen-Fussingen-Lahr und später zum FC Waldbrunn.

 

Wenn ihr die damalige und die heutige Zeit vergleicht: Was hat sich verändert?

 

Albert: Früher stand der Spaß und die Gemeinschaft im Vordergrund. Heute ist der Fußball professioneller geworden, aber die alten Werte sollten nicht verloren gehen. Spielermangel und Vereinsbindung sind große Themen. Junge Menschen haben heute viele Alternativen.

 

Peter: Der Zusammenschluss zum FC Waldbrunn war wichtig und richtig. Auch wenn Fußball heute anders ist, bleibt die Gemeinschaft entscheidend. Und genau diese ist wichtig und hilft. Aber es braucht auch Engagement und Herzblut.

 

Gibt es eine Geschichte oder ein Erlebnis, welches ihr nie vergessen werdet?

 

Peter: Ich kann mich an ein Spiel in Thalheim erinnern. Wir sind dort mit dem Bus hingefahren – hatten aber nur neun Spieler. Einer davon war verletzt und spielte trotzdem im Tor. Trotz aller Widrigkeiten haben wir gekämpft und auch viel gelacht.

 

Was wünscht ihr dem Verein für die Zukunft?

 

Albert: Dass die Gemeinschaft weiterhin im Vordergrund steht und der Verein lebendig bleibt.

 

Peter: Dass die nächste Generation den Spirit bewahrt und weiterhin mit Herz und Freude dabei ist.

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Große Ehrung: Werner Nied wird 90 Jahre

Der SV Rot-Weiß Fussingen und der gesamte FC Waldbrunn gratulieren Werner Nied ganz herzlich zu seinem 90. Geburtstag!

 

Werner Nied ist seit Jahrzehnten eine prägende Persönlichkeit des SV Rot-Weiß Fussingen und des Fußballs in Waldbrunn. Über 20 Jahre lang engagierte er sich mit Herzblut als Jugendtrainer bei der damaligen SG Hausen-Fussingen. Unter seiner Leitung wuchs eine legendäre Jugendmannschaft heran, aus der viele spätere Leistungsträger hervorgingen – darunter sein Sohn Peter sowie Michael Reitz, Bernd Heep, Jörg Guckelsberger, Paul Guckelsberger, Markus Kornet und Rainer Eisenkopf.

 

Auch die fußballerische Entwicklung seines Enkels Marvin hat Werner stets mit großer Leidenschaft begleitet und unterstützt.

 

Doch damit nicht genug: Als langjähriges Vorstandsmitglied übernahm Werner Verantwortung in vielen Bereichen des Vereinslebens – und tut dies bis heute. Besonders seine handwerklichen Fähigkeiten sind für unseren Verein von unschätzbarem Wert. Werner denkt voraus, entwickelt Ideen und bringt andere zum Mitmachen. Seine Offenheit für notwendige Veränderungen zeichnet ihn ebenso aus wie sein unermüdliches Engagement.

 

Werner ist bis heute ein treuer und begeisterter Fan des FC Waldbrunn. Bei nahezu allen Heimspielen aller Seniorenmannschaften ist er anzutreffen – und auch bei vielen Auswärtsspielen unterstützt er die Teams vor Ort.

 

Für seine beeindruckenden 65 Jahre Vereinstreue wird Werner Nied im Rahmen der Jahreshauptversammlung am 23. Mai 2025 besonders geehrt.

 

Lieber Werner, wir danken dir von Herzen für alles, was du für unseren Verein getan hast – und weiterhin tust! Wir wünschen dir zu deinem Ehrentag alles Gute, vor allem Gesundheit, Glück und noch viele schöne Momente bei uns auf dem Sportplatz!

 

SV Rot-Weiß Fussingen und FC Waldbrunn

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